Gästebuch zu VR-Bank Marktredwitz eG

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Nr. 2830

Mitglied

7. Januar 2008, 09:27 Uhr

Betreff: Berechtigtes Informationsinteresse der Mitglieder

An die Adresse des Herrn Herzog kann man nur richten, mit dem berechtigten Informationsinteresse der Mitglieder hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Und das wichtigste Interesse der Mitglieder dürfte sicher sein, dass man erfährt, was man für eine Person an der Spitze hat. Das Informationsinteresse darf also da nicht aufhören, wo sich der heutige Vorstand selber schützen will. Wenn der Eindruck entsteht, dann ist er absolut fehl am Platz.

In der Diskussion um die Haftung der Mitglieder kann man die Frage daher auch nur dahingehend ergänzen, wo man uns bisher schamlos angelogen hat und uns die schlimmsten Tatsachen verschwiegen hat. Wenn Herr Herzog in der Zeitung erklärt hat, dass die Staatsanwaltschaft Fälle bis ins Jahr 2004 untersucht, dann ist das für ihn selber kein Aussprechen von Schuldlosigkeit, wenn er sich auch als Unschuldslamm darstellt, dann dürfte das eher seine Mitverantwortung doppelt unterstreichen für die Sauereien der Vergangenheit, die bis in die heutige Zeit hereinstrahlen und die die Bank dadurch bezahlt, dass sie am Markt in unserer Region keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt. Es gab kein Blatt Papier bei der Bank, dass die Prüfer nciht einsehen durften und bei ihrer Anwesenheitszeit, die man sich ja auch teuer bezahlen ließ, haben sie wahrscheinlich auch alles angeschaut was irgendwie interessant und wichtig ausgesehen hat.

Wenn der heutige Vorstand die Knackfragen nicht beantwortet, so dokumentiert er dazu seine Mitschuld und er dokumentiert, dass er auch von Seiten des Genossenschaftsverbandes nach wie vor mehr als abhängig ist, weil die Fragen mitten ins Herz des Genossenschaftsverbandes selbst treffen. Es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen Farbe bekennen und zu den Fragen der jüngsten Vergangenheit auch die bisher verschwiegenen Antworten geben.

Mit einer korrupten Kreditpolitik hat man die Mitglieder in Gefahr gebracht. Sogar das Gutachten zeigt auf, welche strategischen Zielrichtungen die Bank seit Jahren verfolgt um ihren geschäftlichen Misserfolg auszugleichen und dem Größenwahn freien Lauf zu geben. Die erste Buchung in das KK-Konto eines neuen Kunden war die Zeichnung der fünf Geschäftsanteile. Das müssten damals 1.000 DM gewesen sein mit einer weiteren Haftsumme von 2.000 DM. Bevor man die Kredite vereinbarte, hat man von dem Kunden 3.000 DM Risikoübernahme für die Bank abverlangt, hat ihm aber gleichzeitig für die Geschäftsanteile 12 % oder noch mehr an Sollzins im Girokonto abgenommen und wenn er über dem Limit war, dafür auch noch Überziehungszinsen.

Sind das Geschäfte, die dem Kunden nutzen, oder der Bank? Waren große Kreditnehmer somit manchmal auch geneigt große Geschäftsanteile zu zeichnen um ihre wackeligen Kreditlinien nicht zu gefährden? Risikobewusstes und sorgfältiges Arbeiten war bei dieser Bank anscheinend in der Priorität weit hinten angesiedelt, was die Vertreterversammlung vom 14. Oktober 2004 klar herausstreicht. So müssen wir unseren heutigen Vorstand doch fragen können, wie war das den mit den latenten Risikoklassen bei den Krediten, wie standen die denn bei der RV-Bank Marktredwitz-Selb und der Raiffeisenbank Arzberg-Selb zum Fusionszeitpunkt? Oder darf man die Frage nicht beantworten, weil sonst das Gutachten des Verbandes zur Fusion sehr fragwürdig dastehen würde, wie man da Interessen von Mitglieder wahrgenommen hat? Welchen Bestand an Einzelwertberichtigungen hatte man denn bei den Banken, wenn man 2001 in den Lagebericht (= Link) schreiben musste, dass die Risiken in einem nicht vertretbaren Rahmen lagen und man das in dem Fusionsgutachten verschwiegen hatte?

Dies ist der erste Hinweis darauf, dass der Verband größtes Interesse daran hatte, dass nichts, aber auch gar nichts an die Öffentlichkeit gelangte, was bei dieser Bank ablief. Auf dieser Grundlage braucht man nicht annehmen, dass der Prüfung daran gelegen war, dass man den Kunden und Mitgliedern bei den Betrügereien mit den Abrechnungsmethoden im KK oder im Darlehensbereich helfen wollte. Eine äußerst fragwürdige Fusion musste durchgezogen werden, wo man die eine Seite, nämlich die Seite des persönlichen Freundes Heger stützte, die vielleicht bis zum direkten Geschäftemachen reichte, und die andere Seite, nämlich Marth und Dittrich, vor den Kadi bringen wollte.

So wird der für die Vertuschung beauftragte frühere Prüfer Herzog die Frage nicht beantworten, wie sich die Risikolage und die Risikoklassen seither entwickelt haben, wie sich der Stand der Einzelwertberichtigungen entwickelt hat und warum mit ihm in den Jahren 2002 und 2003 Lageberichtsvermerke in die Abschlüsse einfließen konnten, dass ungesicherte Kreditteile nicht vollständig durch Einzelwertberichtigungen abgedeckt werden konnten obwohl die Risikolage sich nicht verbesserte sondern jährlich drastisch verschlimmerte. Warum Herr Herzog haben Sie mit Ihren Prüferkollegen das dringend notwendige Vorsichtsprinzip über Bord schmeißen dürfen? Der Genossenschaftsverband und als Speerspitze Herr Herzog und Herr Grothoff sind bei der VR-Bank längst zu Mittätern geworden. Es ist unerklärlich, dass dem Genossenschaftsverband nicht wegen direkter Beteiligung und stärkstem Interessenskonflikt für die VR-Bank Marktredwitz der Prüfungsauftrag, ja das Prüfungsrecht, entzogen ist. Diese Entscheidung hätte vom BaFin im Interesse der Kunden und Mitglieder schon längst so getroffen werden müssen. Allein dass der Genossenschaftsverband den Abschluss 2007 wieder prüfen und testieren soll grenzt an einen Skandal. Im Grunde müssten alle Prüfungen der letzten zehn Jahre neu aufgezogen werden. Genauso hätte der heutige Vorstand wegen seiner Verantwortung für Vergangenheit und Gegenwart und wegen seiner Missachtung der Rechte der Mitglieder nur zum eigenen Schutz schon längst abberufen gehört.

   

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