Gästebuch zu VR-Bank Marktredwitz eG

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Nr. 3832

Nordlicht

6. Oktober 2008, 17:36 Uhr

Betreff: Vertrauenskrise

Die derzeitige Entwicklung an den Kapitalmärkten hängt ganz stark damit zusammen, daß die Banken untereinander kein Vertrauen mehr haben. Keiner weiß so recht, ob der andere in seinen Büchern nicht noch Dinge stecken hat, die er bisher nicht offengelegt hat.

Wie im Großen ist das Gleiche auch im Kleinen bei der VR-Bank Marktredwitz (jetzt: Fichtelgebirge) zu erkennen.

Nur bei der VR-Bank Marktredwitz (jetzt: Fichtelgebirge) ist ja lt. Prüfung und offizieller Verlautbarung alles in Ordnung, oder nicht?

Hier steckten und stecken doch offensichtlich noch Risiken in den Büchern, die bisher nicht ans Tageslicht gelassen wurden, weil die GuV es bisher nicht verkraftet hätte, obwohl sie durch die Veröffentlichung im Internet schon längst öffentlich diskutiert werden.

Hier führte das Handeln der Beteiligten (Vorstand, Aufsichtsrat und Verband) zu einer Vertrauenskrise, die sich negativ auf das Geschäft auswirken mußte.

Besonders schlimm ist dabei, daß der Vorstandsvorsitzende erst Versprechungen bei seinem Amtsantritt macht, um sie dann nicht einzuhalten - das ist wahrlich keine vertrauensbildende Maßnahme! Er hat doch schon damals gewußt, welche "Leichen" in den Gewölben seiner VR-Bank liegen - und dann trotzdem diese Aussage des angelernten Bank-Managers, der besser als alle anderen erfahrenen Bewerber gewesen sein soll. - Das lernt man doch in der ersten Stunde in der Betriebswirtschaft - ohne Vertrauen geht gar nichts. Und im Dienstleistungsbereich sind die Vertrauensträger nun mal maßgeblich die für den Anbieter tätigen - vom Azubi über den Vorstand bis hin zum Aufsichtsrat.

Gerade zu grotesk wird es, wenn der Vorstandsvorsitzende (ist das bei nur zwei Vorständen üblich und / oder überhaupt notwendig? Oder brauchte da jemand einen schönen Titel?) die schwierige Lage der Bank auf die Wettbewerbssituation schiebt. 90% der Genossenschaftsbanken in Bayern, die ja auch alle dem Wettbewerb ausgesetzt sind, können es doch besser, wie aus der Aufstellung des Verbandes ersichtlich ist. Aber so ein Benchmarking wäre ja zu peinlich und würde zu viele Fragen aufwerfen, oder?
Stattdessen immer wieder Durchhalteparolen oder Prognosen, die nicht einzuhalten sind - über wieviele Jahre wird eigentlich schon über das sog. Homa-Gebäude ein Plan zugesagt während das Gebäude immer mehr zu einem Sanierungsfall wird?

Vertrauen steht am Anfang des Bankgeschäftes - aber mit der jetzigen Führungsmannschaft der VR-Bank ist das kaum vorstellbar.

Wir warten also weiter, bis der Druck im Kessel durch die staatsanwaltlichen Ermittlungen so groß wird, daß er entweder mit lautem Knall platzt oder vielleicht doch ein Sicherheitsventil auslöst. Aber wer soll das bedienen, wenn immer noch die Losung "Totale Verschwiegenheit" ausgegeben ist.

Selbst ein selbstverursachter, lange bekannter Umweltskandal - der durch rechtswidriges Verhalten des Vorstands ausgelöst wurde - wird mit allen Mitteln versucht unter der Decke und damit aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. Und bezahlen tun das letztlich alles die Mitglieder. Soviel zum Ziel der Genossenschaft - Förderung der Wirtschaft der Mitglieder.

In anderen Unternehmen hätten die Eigentümer die Verantwortlichen - Vorstand und Aufsichtsrat - schon längst in die sprichwörtliche Wüste geschickt und in Regress genommen und haben das teilweise schon getan. Bei der IKB und der KfW sind schon Köpfe gerollt, bei anderen Banken wird noch ähnliches passieren.

Nur bei der VR-Bank bewegt sich nichts. Das ist ja auch kein Wunder, denn über den wahren Zustand ihrer Bank werden die Inhaber ja im Unklaren gelassen. Und die Krönung des Ganzen, es werden unfähige Vorstände mit dem goldenen Handschlag pensioniert und von jeder Haftung freigezeichnet.

Daneben werden Kunden und Mitglieder verkauft, um die Bilanz zu retten. Die Eigentümer werden gar nicht erst befragt. Seltsam, denn beim Zusammenschluß bedurfte es noch entsprechender Mehrheiten, die allerdings auch nur durch Verschleierung der tatsächlichen Lage der beteiligten Institute möglich war.

Und wer hat die sog. Gutachten dazu erstellt? Der Verband, der die damalige Fusion beraten hat? Wie sah denn das verlesene Gutachten aus? Wer kann es denn mal bei der VR-Bank unter Verweis auf

§ 47 Niederschrift

(4) 1Jedes Mitglied kann jederzeit Einsicht in die Niederschrift nehmen. 2Ferner ist jedem Mitglied auf Verlangen eine Abschrift der Niederschrift einer Vertreterversammlung unverzüglich zur Verfügung zu stellen. 3Die Niederschrift ist von der Genossenschaft aufzubewahren.

anfordern?

Schon dann würde offensichtlich, was da für ein Unsinn aus verbandspolitischen Gründen verzapft wurde bzw. es würde offensichtlich, daß da ein Gutachten - für Geld - erstellt wurde, das sein Papier nicht wert ist, weil es schlicht nicht die wirtschaftlichen Dinge untersucht, die für eine Entscheidung maßgeblich hätten sein müssen. Aus zwei schwachen Banken wird durch eine Fusion eben noch längst keine starke Bank.

Aber als vertrauensbildende Maßnahme ist davon auszugehen, daß die Herausgabe der Protokolle nebst Anlagen verweigert wird?

   

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