Gästebuch zu VR-Bank Marktredwitz eG

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Nr. 3917

Dipl.-Bankbetriebswirt ADG

11. November 2008, 12:21 Uhr

Betreff: Relikte aus einer untergegangenen Epoche

VR-Bank Marktredwitz, sorry Fichtelgebirge und kein Ende. Als Außenstehnder verfolge ich diesen Super-GAU des Genossenschaftswesens mit großem Interesse. Anfangs war ich versucht die Seiten des Wunsiedeler-Kreises als Demagogie abzutun. Aber je mehr ich diese Seiten lese, desto mehr tun sich Abgründe auf. Daß ein Prüfer eine Bank prüft, die gravierensten Mißstände geflisstentlich übersieht, zuläßt daß Präsidenzfälle geschaffen werden, die an Existenz von vielen genossenschaftlichen Banken gehen können. Selbst wie es den Anschein hat, daß das Prüfungsmonopol des Genossenschaftsverbandes in Frage gestellt ist, die Kunden mit Wertstellungsmanipulationen übervorteilt werden, Sicherungsgüter verscherbelt werden ohne dem Kunden eine Abrechnung und Gutschrift zu erteilen, das Genossenschaftsvermögen aus Großmannssucht verschenkt (veruntreut) und, und. Wie kann so ein Mann ungestraft sich auf den Vorstandssessel setzen?? Hier haben doch alle Mechanismen von Kontrolle und Aufsicht versagt. Wenn das Prüfungsmonopol für Verbandspolitik mißbraucht wird, wer soll dann die Wirtschaftsprüfung ausüben. Wie soll denn derjenige, welcher prüft, seine eigene Fehler anprangern.Wo bleibt die durch die Wirtschaftsprüferordnung geforderte Objektivität und Neutralität. Durch das Prüfungsmonopol ist der Prüfungsverband de facto Prüfer, Richter und Exicutive zugleich. Mit der allseits beschworenen "Urdemokratie" hat das nicht mehr das Geringste zu tun. Selbst die Aussage eines hochrangigen Verbandsfunktionärs - die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sind nicht kompetent eine Bank zu prüfen, da sie keine Erfahrung hätten im Bankgeschäft. Dies grenzt an maßlose Selbstüberschätzung bzw. man will seine eigene Existenzberechtigung damit nachweisen. Aber bei den Ergebnissen, wie zum Beispiel in Marktredwitz oder anderen Sanierungsfällen im genossenschaftlichten Bereich, wird diese Aussage schon selbst ad Absurdum geführt. Hinzu kommt, daß das EU-Recht diese Wettbewerbsverzerrung eines Prüfungsmonopols überhaupt nicht vorsieht. Da fehlt wohl nur das nötige Nachhaken an maßgeblicher Stelle in zuständigen EU-Gremien. Daher ist ein Gebot der Stunde, daß die Schutzgmeinschaft für Bank und Sparkassenkunden aufgrund ihrer exponierten Stellung dort interveniert, damit auch im Prüfungsbereich wettbewerbskonforme Strukturen eingezogen werden. Es ist im Zeitalter der Globalsierung nötig, diese nicht mehr zeitgemäßen wettbewerbsrechtlichen Divergenzen zu bereinigen.
Denn dann wird sich zeigen, wieviele genossenschaftliche Banken mit der bisherigen Arbeit ihrer zuständigen Prüfungsverbände zufrieden waren. Selbst im Consulting-Bereich sind die Verbände Monopolisten, da sie ihre Consultinggesellschaften, die im Regelfall 100%ige Töchter sind, den Banken aufs Auge drücken, um dort weitere Erträge zu generieren und auch die Banken für ihre Bedürfnisse gläsern zu machen.
Der Webmaster ist aufgerufen, diese Relikte einer Feudalherrschaft zu beenden

   

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