Gästebuch zu VR-Bank Marktredwitz eG

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Nr. 4101

Aus der Organisation

7. Januar 2009, 14:52 Uhr

Betreff: Unfassbare Seilschaften

Ist es ein Zeichen von großem Interesse, ob sich alle Aufsichtsräte bei der Berufung eines neuen Vorstandes zu den Sitzungen einfinden sollten? Wenn man das beim Registergericht hinterlegte Aufsichtsratsprotokoll zur Bestellung von Johannes Herzog (= Link) anschaut, so ist es ein Armutszeugnis, dass es ein Drittel des Aufsichtsrates gar nicht interessierte was das BaFin dazu schrieb, dass Johannes Herzog endlich seine Genehmigung erhielt (war es eine Ausnahmegenehmigung, weil sonst gibt es von dort keine Zustimmungen, Schreiben gibt es nur bei Ablehnung?) und wie man den Prokuristen zum Vorstand machte. Haben die Aufsichtsräte kein Interesse zu erfahren, ob die Genehmigung vielleicht auch mit einer Auflage verbunden ist?

Das Interesse der Aufsichtsräte scheint sich auf Eigeninteressen zu beschränken. Wer so einer Risikolage nicht dadurch Rechnung trägt, dass er als gewählter Vertreter der Mitglieder regelmäßig die Sitzungen besucht, der macht sich mitschuldig. Wer ist beim Aufsichtsrat frei in seinen Entscheidungen und wer hat bereits aufgegeben, weil keine Änderung des Kurses erwartet werden kann? Ist der Aufsichtsrat unabhängig oder ist er nur eine Marionette in der Hand des ehemaligen Prüfers Herzog? Wer gibt sich freiwillig in dieses Abhängigkeitsverhältnis, wenn man erkennen muss, dass dieser Prüfer die Vorstände Heger, Wolf und Krämer nicht in Schach halten konnte oder es nach dem was man hier sieht eher gar nicht wollte und Verluste sogar begünstigte? Wer geht das Risiko ein sich für die Vorstände mit dem gesamten Risikopotential in die Haftungsproblematik zu bringen, welches man mit der Folie zur Risikolage auf der Vertreterversammlung vom 29.06.2006 (= Link) erst hinterher aufdeckte, was man über die Prüfer schon längst wusste, in dem man entgegen dem Genossenschaftsgesetz in § 34 die Vorstände komplett aus der Haftung entlässt, in dem man die bekannten Ansprüche nicht stellt und in Absprache mit den Revisoren des Verbandes gegen den Kuhhandel der Berufung einer der führenden Prüfer ja nicht mehr nach noch nicht bekannten und noch nicht aufgedeckten Ansprüchen sucht? Der Aufsichtsrat ist zur Überwachung verpflichtet und zur Vertuschung nicht berechtigt. Dürfen wir glauben, dass Johannes Herzog viel von den bekannten und nicht bekannten Ansprüchen zusammen getragen hat und dies sein Ruhekissen darstellen soll?

Es wurde hier schon geschrieben, bei allen Banken die in Schwierigkeiten geraten, wird das Prüferteam ausgetauscht. Bei der VR-Bank Marktredwitz hat der Tausch anscheinend schon mit Herzog und Grothoff in der Art statt gefunden, dass Prüferhorden die Verluste weiter voranschreiten ließen und dass dann der neue stellvertretende Prüfungsteamleiter zum Vorstand gemacht wurde und der danach nicht mehr zuständige Prüfungsteamleiter (Raimund Grothoff) dieser Zeit, vielleicht hinterher mehr an den Aufsichtsratssitzungen beteiligt war wie mancher Aufsichtsrat selbst. Die Verstrickungen und Vernetzungen bei der VR-Bank Marktredwitz können nur im Gesamten zerschlagen werden. Der Eintrag im Münchener Gästebuch von heute zeigt sehr wohl dass, wenn es der Verband will, auch ein komplette Aufsichtsrat abgesetzt werden kann. Das wird aber nur passieren, wenn der nicht auf der Verbandslinie schwimmt und kritisch und unbequem ist. Unstrittig dürfte dabei aber sein, dass ein verbandskritischer Aufsichtsrat weniger schädlich ist, als ein blinder, der auch noch persönlich schwierige Kreditverhältnisse am Hals hat und darüber zusätzlich abhängig ist.

Bei Herrn Träger könnte die Situation über dessen eigene Mandanten noch wesentlich verschärft sein. Auf welcher Seite steht er denn? Wo war er im Fall Flex gestanden, zwischen den Stühlen oder hat er ganz bewusst auf dem gesessen, der die Bank und ihre Mitglieder viel viel Geld gekostet hat und letztendlich den Sicherungsfonds? War die Befreiung von Manfred Heger auch seine eigene Befreiung aus einer schwierigen Situation? Stellt man da gern widerspruchslos den Prüfer als Vorstand ein, der dies als einer der wenigen erkannt haben konnte was man in diesem Kreis verschweigen wollte, bis Manfred Heger am 30.06.2005 dann doch den falschen Satz tat und es öffentlichkeitswirksam ausplauderte?

   

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