In dem hier veröffentlichten Einzelbericht über eine Raiffeisenbank verdeutlich sich augenscheinlich wie die Aufgabe des Bezirksanwaltes aussieht, der als direkter Ansprechpartner der Genossenschaften in den Regierungsbezirken einen festen Stützpunkt hat.
Dieser Bezirksanwalt hat nach unserer Kenntnis zwei Aufgabenschwerpunkte. Dies ist einmal die Durchführung der monatlichen Gewinnsparveranstaltung und vor Ort Beobachten der Banken, dass keine Fusion gegen die Vorstellungen des Genossen- schaftsverbandes eingefädelt wird und gewünschte Fusionen vorangetrieben werden. Laut Verteiler wird ersichtlich, dass die zuständige Prüfungsabteilung und der Einzelprüfer immer auch eine Ausfertigung der Einzelberichte erhält. Die Frage warum ist erlaubt. Wenn die Revisoren unabhängig prüfen würden, wäre dies vollkommen überflüssig.
Anstatt bei der betroffenen Bank alle Gremien gemeinsam an den Tisch zu holen, zeigt dieser Bericht wieder sehr deutlich, dass der Verband eigene Wege bei den Banken nicht duldet und mit seiner eigenen Vorgehensweise dagegen interveniert. Man setzt sich mit dem Ehrenamt in Verbindung, ob Vorstand oder Aufsichtsrat und horcht hier die Stimmung ab. Man spricht von dem dass Dinge „hinter unserem Rücken“ ablaufen und man dort dabei „vollendete Tatsachen schaffen will“ und macht genau das was angeprangert wird selbst. Man geht in die Bank hinter dem Rücken eines Organs der Genossenschaft, nämlich dem hauptamtlichen Vorstand, der Geschäftsleitung. Welcher Wirtschaftsprüfer, welche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Deutschland darf sich das sonst erlauben? Mit Sicherheit haben die Vorstände und Geschäftsleiter von diesem Gespräch nichts gewusst.
Die Geheimtreffen im Land sind beim Bayerischen Genossenschaftsverband Methode, die Bespitzelung perfektioniert. Dieses Berichtswesen ist ekelhaft, der Verteiler innerhalb des Verbandes ernüchternd: 1. Vorstand, 2. Abt. Organisation / Bezirksgeschäftsstelle, 3. zuständige Prüfungsabteilung Bezirk, 4. zuständiger Prüfer, 5. z. Akt
Man treibt Keile zwischen die Organe der Banken, macht Teile davon zu eigenen Spionen (siehe Schlussabsatz). Der Genossenschaftsverband soll bitte erklären, wie er diesen Einzelbericht nun begründet, wenn er beteuert, sich nicht in die inneren Angelegenheiten der Kreditgenossenschaften einzumischen. Wie rechtfertigt man solche Akten zu führen?
Sehr geehrter Herr Götzl, nachdem Sie bereits Ämter in demokratisch gewählten Regierungen bekleidet haben, sind Sie diesen skandalösen Vorgängen schon nachgegangen? Haben Sie die Auflösung dieser Spionageabteilung inkl. der Bespitzelungsstruktur im Inneren Ihrer Organisation schon veranlasst?
Wir hoffen, Sie treten nicht in die Fußstapfen Ihres Vorgängers Wilhelm Frankenberger?
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